Große Augen machten am Nachmittag des 19. September die zahlreichen Besucher:innen, die zur offiziellen Einweihung des neuen innovativen Technikraumes ans ELSA gekommen waren. Das nicht nur für die Schule, sondern für den gesamten Bildungsstandort im Oberhausener Süden bedeutsame Event begann mit einer kleinen Feierstunde in der Aula, an der neben der Schulleitung, Lehrer:innen und Schüler:innen des ELSA unter anderem in Vertretung für den erkrankten Oberbürgermeister Daniel Schranz auch die städtischen Beigeordneten Michael Jehn und Jürgen Schmidt sowie weitere Vertreter:innen aus Politik und Stadtverwaltung, der Hochschule Ruhr West, des ZDI-Netzwerks (mitsamt freundlichem NAO-Roboter), der Bauindustrie, der EVO, der EGLV, der IT Oberhausen sowie des Ministeriums teilnahmen.
Nachdem die schuleigene Bigband die Veranstaltung mit dem Song „The Final Countdown“ passend eröffnet und die stellvertretende Schulleiterin Carolin Berenwinkel die anwesenden Gäste begrüßt hatte, betonte der Schuldezernent Jürgen Schmidt das „tolle Zeichen für Oberhausen“, das die Einrichtung des neuen Technikraums sei, der mithilfe von 390.000 Euro aus Fördergeldern und dem Haushalt der Stadt finanziert wurde. Damit begegne das ELSA erfolgreich den Herausforderungen der vergangenen wie kommenden Jahre und biete den Schüler:innen einen „wissenschaftlich fundierten Blick auf die Berufswahl“. Denn die Einführung des Faches Technik in der gymnasialen Oberstufe sei wichtig, um die Heranwachsenden auf die zunehmend technisierte Welt vorzubereiten, das Fach fördere das Verständnis für technische Zusammenhänge und vermittele praktische Fähigkeiten wie Problemlösungsdenken, die Kreativität oder auch das kritische Bewusstsein für die Auswirkungen von Technologie auf Umwelt und Gesellschaft.
Auch der Ministerialrat Guido Opheys, Referatsleiter für MINT im NRW-Schulministerium, zeigte sich vom Beitrag des ELSA zur Technik-Bildung begeistert und sprach von einer hierdurch zu erlangenden „Mündigkeit in der neuen VUCA-Welt, die das Erkennen von Chancen und Risiken und der Beurteilung derselben“ bei den Lernenden ermögliche.
Alice Bienk, die Schulleiterin des ELSA, stellte heraus, dass technische Innovationen die entscheidende Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands waren und sind und dass Herausforderungen wie der Klimawandel, erneuerbare Energien oder Elektromobilität ohne technische Lösungen unüberwindbar seien. Sie bedankte sich daher herzlich bei allen, die den neuen Technikraum umgesetzt und verwirklicht haben – insbesondere bei der Stadt Oberhausen sowie den Kooperationspartner:innen. „Mit diesem Raum haben wir nun eine hervorragende Möglichkeit, den Schüler:innen am Elsa frühzeitig und hochwertig Einblicke in technische Berufe und Studiengänge zu geben – und dabei aktiv und nachhaltig vor allem auch junge Frauen an technische Berufe heranzuführen.“ Das ELSA nimmt mit der Errichtung des Technik-Zweiges in diesem Schuljahr seine dritte pädagogische Säule in Betrieb. Neben dem Offenen Unterricht nach Maria Montessori und dem Label als ausgewiesene Kulturschule startet das Fach Technik in der Sekundarstufe II mit zwei zertifizierten Technik-Lehrern (Sascha Hempel und Jordi Girones) und einer zertifizierten Technik-Lehrerin (Nadine Heinrich), die dem Kollegium jeweils schon mehrere Jahre angehören, nun also in einem hochmodern eingerichteten und ausgestatteten Technikraum — und genau dieser durfte am Ende der Veranstaltung noch von den anwesenden Gästen in Begleitung des Technik-Teams der Schule bestaunt werden.
Zu sehen gab es beim Betreten der neuen „heiligen Hallen“ des ELSA jedenfalls einiges: Die einstige Lehrküche erstrahlte samt Vorbereitungs- und Zwischenraum in neuem Glanz. Seit der ersten Planung 2022 wurde hier quasi alles auf den Kopf gestellt. „Die Herausforderungen lagen dabei in der Entkernung der alten Räumlichkeiten und der Planung eines Technikraumes ohne bestehende Unterrichtserfahrung“, sagte der Beigeordnete Michael Jehn. „Der Umbau umfasste den Rückbau der Versorgungsleitungen, den Einbau einer neuen Zwischenwand sowie die Sanierung von Wänden, Decken und Böden. Der Raum wurde mit hochmoderner Ausstattung versehen, einschließlich Lasercutter, CNC-Fräsmaschine und weiteren hochwertigen Maschinen“, so Jehn weiter. Durch die innovative Ausstattung können hier Holz, Acrylglas und viele weitere Materialien millimetergenau geschnitten oder graviert werden. Da Energie ein zentrales Thema im Technikunterricht der gymnasialen Oberstufe ist, wurde der Technikraum auch bestens für verschiedenste Experimente ausgerüstet: Brennstoffzellenautos sowie Experimentierkoffer zur Solar- und Windtechnik sorgten dabei schon beim ersten Rundgang für viele angeregte Diskussionen. Die Bastler:innen waren am Tisch für Digitaltechnik zu finden. Hier war ein kleiner Reaktionstester aufgebaut. Mit den einzelnen Platinen-Elementen lassen sich Stück für Stück komplexe Schaltungen aufbauen und so die Grundlagen des Elektroingenieurwesens erlernen. An allen ausgestellten Experimenten entwickelte sich im Laufe dieser Erstbesichtigung ein angeregter Austausch und die Techniklehrer:innen beantworteten — sichtlich stolz auf „ihren“ Raum – gerne jede Frage.
Auch die Schüler:innen, die sich für das neue Fach Technik in der Oberstufe entschieden haben, zeigten sich ganz angetan: „Wir können hier projektorientiert arbeiten und uns mit Themen beschäftigen, die wirklich zukunftsrelevant sind, wie zum Beispiel erneuerbare Energien. Die Technik spielt heute doch in fast allen Bereichen des Lebens eine Rolle. Mir gefällt einfach, dass man auch was mit den Händen macht, anschließend ein Produkt erhält und nicht nur theoretisch arbeitet“, sagte eine Schülerin stellvertretend. Die Meinung der zahlreichen Besucher:innen im Rahmen dieser Einweihung fiel jedenfalls einstimmig aus: Die vielen Planungen, Vorbereitungen, Arbeitsstunden und die umfangreiche Finanzierung haben sich vollends gelohnt. Das Elsa ist — ganz getreu dem Schulmotto „Wir schaffen Zukunft“ — bereit für zukunftsorientierten und modernen Technikunterricht.
Text: SNI
Fotos: Stadt Oberhausen und KOL