In der Tradition des Offenen Unterrichts, der im Kern der unterrichtlichen Arbeit des Elsa-Brändström-Gymnasiums steht, bieten wir in jedem Herbst eine Projektwoche als festen Bestandteil des ersten Schulhalbjahres an.

Sie liegt terminlich immer sehr günstig in der Woche vor den Herbstferien, so dass durch die Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler in allen Klassen und Kursen sowohl Unterrichtsausfall vermieden wird, als auch die gesamte schulische Organisation Ressourcen schonend im Projektmodus geführt werden kann.

Schulfahrten sind von großer Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung, daher sind sie ein Teil des Schullebens, und Lehrerinnen und Lehrer haben ein Programm entwickelt, das das Profil des ELSA berücksichtigt und alle inhaltlichen und rechtlichen Grundlagen beachtet.

So gehen wir innerhalb unseres Fahrtenprogramms während der Projektwoche mit der Stufe 6 auf erlebnispädagogische Kennenlernfahrt und mit der Stufe 10 auf die Sekundarstufe I abschließenden Klassenfahrten.

Die Stufe 5 hat eine ganze Woche zum Erkunden der schulischen und außerschulischen Umgebung und zum Herstellen „ihrer“ Lernumgebung in ihrem neuen Klassenraum. Bei einem Ausflug in den Grugapark in Essen haben die Schüler:innen die Möglichkeit, ihre Klassenkamerad:innen besser kennenzulernen und als Klassengemeinschaft zusammenzuwachsen. Ein Besuch in der Stadtbibliothek inklusive einer IPad- und Iserv-Schulung rundet die Woche ab. 

Die Mittelstufe arbeitet spiralcurricular zu den Themen „Drogen, Sucht, Gewalt“, „Liebe, Sex und dann?“ sowie „Nachhaltigkeit“. 

Für die Stufen 11-12 gibt es als Vorbereitung für wissenschaftspropädeutisches Arbeiten in der Oberstufe kursübergreifende Methodenwerkstätten. Außerdem sind weitere Angebote der Berufsvorbereitung mit Assessments und möglichen Praktika im Angebot der Oberstufen-Projektwoche. Der Jahrgang 13 begibt sich auf Abschlussfahrt. 

Für die Schülerinnen und Schüler ist endlich einmal ganz viel Zeit für praktisches Lernen und für individualisiertes Arbeiten an übercurricularen Themen, das beides sowohl mit Partnern als auch in Teams stattfindet.

Klasse 7: Was beschäftigt mich gerade? 

Die Projektwoche der Klassen 7 steht unter der Überschrift „Was beschäftigt mich gerade?“ und widmet sich der eigenen Person in Bezug zu ihrer Umwelt, die unter zahlreichen bedeutenden  Einflüssen steht. 

Schüler:innen der Jahrgangsstufe 7 sind mit vielen Themen konfrontiert, die altersgemäß hier an sie herantreten und sie im Schulalltag stets begleiten: 

Darunter soziale Netzwerke und  WhatsApp als Kommunikationsmittel und Plattformen, die Identitätsangebote machen und Möglichkeiten der Selbstdarstellung bieten, des Weiteren erste tiefere Freundschaften und Gefühle, die aufkommen und die die Schüler:innen beschäftigen und auch herausfordern, aber auch das Bewusstsein für weltpolitische Fragen und die damit einhergehende Verantwortung der „nachfolgenden Generation“, die auf vielen Kanälen und im Unterricht thematisiert werden.
Neben der Thematik des nachhaltigen Umgangs mit der Umwelt, für die jede/r Einzelne angesprochen werden sollte (Upcycling-Projekt), soll es darum gehen, sich als Individuum in der digitalen Welt verantwortungsbewusst und sicher zu bewegen (Social Media: Ich in der digitalen Welt), sei es auf sozialen Netzwerken oder anderen Plattformen, auf denen persönliche Daten geteilt oder ausgetauscht und Kommentare sowie Likes veröffentlicht werden. 
Um auch mit den eigenen körperlichen Veränderungen und für die Altersstufe typischen Krisen umgehen zu können, sollen ein Selbstbehauptungstraining für die Mädchen bzw. ein Coolnesstraining für die Jungen Unterstützung zeigen und Kompensationsstrategien anbieten.
Ein passend zur Thematik ausgewählter Kinofilm und ein an das Thema angelehnter Wandertag runden das Programm der Woche ab.
 

Klasse 8: „Wie will ich (nicht) leben?“ 

Die Projektwoche der Klassen 8 steht unter der Überschrift „Wie will ich (nicht) leben?“ und widmet sich der eigenen Person und der damit einhergehenden Verantwortung für den Körper in Bezug auf Gesundheit, zwischenmenschliche Beziehungen und der Wechselwirkung des eigenen Handelns und den Einflüssen dessen auf die (digitale) Umwelt.

 
Schüler:innen der Jahrgangsstufe 8 eröffnet sich in dieser Altersphase ein besonderes und intensives Bewusstsein für den eigenen Körper inklusive der körperlichen Veränderungen, es geht darum, Eigen- und Fremdwahrnehmung abzugleichen und ersten zwischenmenschlichen Gefühlen nachzugehen, sich aber auchanfängliche Gedanken darüber zu machen, wie man leben will, sei es auf die Themen Digitalisierung oder aber auch die gesellschaftliche Vielfalt und damit einhergehende Verantwortung und mögliche Problemlagen bezogen. 
 
Neben der Thematik des Umgangs mit Social Media (Bearbeitung von thematisch darauf abgestimmten Materialien von klicksafe), bei der es um die Reflexion der Selbstdarstellung auf sozialen Netzwerken geht, soll auch das Thema „Liebe und Sex“ in einem Workshop in Anlehnung an den daran anknüpfenden Biologieunterricht der Klasse 8 in den Blick genommen werden. Dieses Thema wird mit einem Film und einem Song, der inhaltlich erarbeitet werden soll, nochmals fokussiert, damit dieser sensible Inhalt nicht nur auf die eigene Person bezogen wird, sondern auch durch den Blick eines (fiktiven) Anderen erarbeitet werden kann. Der Umgang mit dem eigenen Körper und der Verantwortung für diesen soll mit einer Exkursion (Thema „Welche Auswirkungen hat Rauchen auf meinen Körper“)  in die Ruhrlandklinik vertieft werden.
In der etwas erweiterten Perspektive soll das Projektwochenthema „Wie will ich (nicht) leben?“ auf die gesellschaftliche Ebene gebracht werden und Fragen der Vielfalt nachgehen (Workshops Schlau Oberhausen).
Eine Exkursion zum ALTMARKTGarten soll schließlich dazu einladen, sich mit dem eigenen Handeln und den Auswirkungen auf die Umwelt und Nachhaltigkeitsfragen beschäftigen. 
 
Klasse 9: „Wie übernehme ich Verantwortung für mich und meine Zukunft?“ 
 
Die Projektwoche der Klassen 9 steht unter der Überschrift „Wie übernehme ich Verantwortung für mich und meine Zukunft ?“ und soll sich Fragen nach dem weiteren schulischen und beruflichen Werdegang widmen, wobei ein Augenmerk auf die Geschlechterrollen und den Einfluss künstlicher Intelligenz gerichtet werden soll. 
 
Schüler:innen der Klassen 9 bewegen sich immer weiter auf ihren mittleren Schulabschluss zu und begegnen damit häufiger der Frage, wie es persönlich, schulisch und beruflich weitergehen soll. Die eigene Persönlichkeit differenziert sich weiter aus, der Charakter festigt sich und ein näherer Blick auf berufspraktische Perspektiven wird geworfen. Die Frage nach den eigenen Leistungsmöglichkeiten und Kompetenzen in Bezug auf berufliche Ansprüche und Herausforderungen stellt sich. Mit diesen Entscheidungen gehen auch gesellschaftliche Arbeitswelten einher, in denen das Individuum sich aufhält und beweisen muss.
 
Um den beruflichen Interessen und Möglichkeiten Rechnung zu tragen, steht eine Exkursion zur DASA-Arbeitswelt-Ausstellung an, unterstützt wird die Frage nach beruflichen Perspektiven durch ein Bewerbungstraining mit der AOK (Fokus auf Bewerbungsgespräche und Online-Bewerbungen), einem Besuch des TalentkollegRuhr sowie einem Besuch der Ausbildungsbotschafter am ELSA, die, erfahrungsbasiert, Chancen und Karrieremöglichkeiten im Zuge einer dualen Ausbildung vorstellen. 
Innerhalb der Arbeitswelt begegnet man aber auch unterschiedlichen (gesellschaftlichen) Vorstellungen von der Rolle der Frau und des Mannes, festgefahrenen Klischees und kann Menschen begegnen, die Machtpositionen ausnutzen oder sexualisierte Gewalt ausüben. Um ein Gespür dafür zu bekommen und Möglichkeiten zu erforschen, sich zur Wehr zu setzen, um dies vorwegnehmen und davor zu schützen, steht ein Workshop des Gesundheitsamtes Oberhausen an, der sich konkret diesem Thema widmet. Ein weiterer Workshop der Jugendgerichtshilfe vertieft Fragestellungen dieser Art und dem Titel: „Wie kann ich verhindern, auf meinem Weg falsch abzubiegen?“.
Einen maßgeblichen Einfluss darauf hat auch die zunehmende Bedeutung des Einsatzes der künstlichen Intelligenz, den es immer kritisch zu hinterfragen gilt (Chat GPT als Diskussionsbeispiel für Nutzen und Gefahren/ Risiken von KI).
In der etwas erweiterten Perspektive soll das Projektwochenthema „Wie übernehme ich Verantwortung für mich und meine Zukunft?“ auf die gesellschaftliche Ebene gebracht werden und berufliche Verantwortung mit Verantwortung für Welt und Umwelt verbunden werden (Film: Everything will change).