Schon seit einigen Wochen freuten sich die Schülerinnen und Schüler des katholischen Religionsunterrichts der Klasse 6 auf die Exkursion in die neue Synagoge in Essen. Am Donnerstag, den 24.01.19 war es nun so weit: Der Religionskurs machte sich mit vielen neugierigen Fragen bei eisigen Temperaturen und etwas Schnee auf den Weg in die Ruhrnachbarstadt.
Im Rahmen des aktuellen Themas „Abrahamitische Weltreligionen – Das Judentum als Wurzel des Christentums“ hatten sich die Schülerinnen und Schüler über mehrere Wochen hinweg mit der Religion der Juden beschäftigt: Sie erstellten kleine Präsentationen zu den wichtigsten Festen im Jahreskreis, lernten über Gebets- und Ritualgegenstände, versuchten sich am hebräischen Alphabet und erkundeten das Gotteshaus der Juden und die Speisevorschriften.
Regelmäßige Besuche außerschulischer Lernorte sind insbesondere für den Religionsunterricht von großer Bedeutung. Als frisch zertifizierte Kulturschule Oberhausen legt das Elsa schon seit jeher großen Wert auf interkulturelles und auch interreligiöses Lernen. Durch die Auseinandersetzung mit dem „Fremden“ lernen Schülerinnen und Schüler Toleranz und einen respektvollen Umgang mit anderen Kulturen und Religionen.
So lag es nahe, zum Ende des Themas hin einen gemeinsamen Ausflug in eine Synagoge zu unternehmen. Die freundliche Fremdenführerin Frau Dorothee Rauhut nahm uns in Empfang und führte uns in den großen kuppelförmigen Gebets- und Versammlungsraum der Synagoge. Die Kinder der 6a-d staunten über die wertvollen Torarollen, entzifferten Symbole auf dem Toraschrein und vertieften ihre Kenntnisse zu jüdischen Traditionen, Bräuchen und Regeln. Informationen darüber, dass zum Beispiel eine handgeschriebene Torarolle 40.000 Euro kosten kann und es über ein Jahr braucht, so eine Rolle zu beschriften, erstaunten auch mich und Frau Riesener, die sich netterweise angeboten hatte, die Gruppe zu begleiten.
Zwar etwas durchgefroren, dennoch aber gut gelaunt und mit neuen Erfahrungen im Gebäck, kehrte der Religionskurs am Mittag wieder zum Elsa zurück.
Im zweiten Halbjahr werden wir uns mit dem Islam näher beschäftigen und auch mit Sicherheit eine Moschee besuchen. Auch dann sind die Kinder wieder dazu eingeladen, all ihre Fragen zu stellen und sich so mit einer anderen abrahamitischen Weltreligion genauer auseinanderzusetzen und einen interreligiösen Dialog weiter zu vertiefen.
Melanie Dehne